Ripples
OT: HamonNaoko Ogigami | JP 2023 | 120 min | OmeU
Mit: Mariko Tsutsui, Ken Mitsuishi, Hayato Isomura, Tamae Ando, Noriko Eguchi, Kami Hiraiwa, Akira Emoto
So erfrischend wie das sterile Wasser, das Yoriko in eleganten Flaschen abgefüllt von einer dubiosen Sekte bezieht und wie Ikonen verehrt, ist diese Tragikomödie, die die japanische Gesellschaft und das allgegenwärtige Konstrukt der Kernfamilie ironisch kommentiert. Ausgangspunkt der Geschichte ist der Fukushima-Daiichi-Kernkraftwerksunfall von 2011, der dazu führt, dass Yorikos Ehemann aus zu großer Angst vor der radioaktiven Kontamination sich heimlich aus dem Staub macht. Jahre später, nach diesen unglücklichen Vorfällen, findet das Publikum Yoriko in einem mentalen Zustand wieder, in dem sie nur durch die strenge Kontrolle ihrer Umgebung und regelmäßige Meditation vor ihren puristisch anmutenden Wasserflaschen, dessen banaler Inhalt ihre Seele reinigen soll, innere Ruhe zu bewahren scheint. Als plötzlich ihr verschwundener Ehemann und der erwachsene Sohn mit seiner neuen Freundin in das Haus zurückkehren, schlagen die möglichst klein gehaltenen konzentrischen Wellenkreise (engl. ‘ripples’), die in Reaktion auf das einstige Geschehen auf der Oberfläche ihrer Psyche oszillierten, immer größere Wellen.
Die Filme von Regisseurin Naoko OGIGAMI sind eng mit der Geschichte von Japannual verbunden. Von ihr stammt der allererste Eröffnungsfilm unseres Festivals 2017 Close-Knit. Letztes Jahr war sie mit Riverside Mukolitta erfolgreich bei Japannual vertreten. Ihre Hauptdarstellerin Mariko TSUTSUI gehört zu den gefragteren Schauspielerinnen Japans und hat schon für Kōji FUKADA (A Girl Missing, 2019) und Sion SONO (Antiporno, 2016) gespielt. Bei Japannual war sie 2017 in Harmonium oder 2019 in JAM zu sehen. An ihrer Seite spielt Ken MITSUISHI, der auf eine lange Karriere vor allem als Nebendarsteller zurückblickt und bereits mit den Größten in der Branche gedreht hat.